Wesen „Im Internet findet man dazu bereits jede Menge Texte über das typische Wesen des Australian Shepherd. Mehr oder weniger ausführlich reicht das Material von unbrauchbar bis perfekt getroffen. Beschäftigt man sich genau mit seinen eigentlichem Verwendungszweck und seiner Arbeitsweise am Vieh, wird einiges schnell klar. Der Aussie ist vor allem eins – ein Allrounder! Seine Aufgaben auf der Ranch waren durchaus vielfältig, er ist keine Hunderasse, die sich nur auf eine Art von Vieh spezialisiert hat. Der Aussie soll neben Schafen auch Rinder und Enten hüten können, zudem war er auch Beschützer der Ranch. Mittlerweile leidet die Rasse bereits an einer nicht enden wollenden Modewelle und deren traurige Konsequenzen. Der überaus intelligente, mittelgroße bunte Hund, mit den schönen Augen und dem schönem Fell, es vergeht kaum ein Monat in dem der Aussie nicht auf einer Hundezeitschrift das Titelblatt schmückt. Ein Äußeres das viele anspricht – verständlich. Doch passt sein anspruchsvolles Wesen  nicht zu jedem. Oftmals wird er beschrieben als „leicht-erziehbar“, da sehr lernfähig. Allerdings ist eine hohe Lernfähigkeit nicht gleichzusetzen mit leichter Erziehbarkeit. Der Aussie lernt sehr schnell, dass trifft jedoch nicht nur auf Kommandos zu oder die Dinge die der Hund (unserer Meinung nach) lernen soll. Er lernt genau so schnell die Sachen, die  er nicht lernen soll. Ein kleiner Moment der Nachgiebigkeit, meist sogar unbewusst – schnell hat der Aussie gelernt diese für sich zu nutzen. Das keineswegs aus Boshaftigkeit, sondern weil es hündisch ist Dinge zu tun die Vorteile verschaffen. Der Aussie ist ein sehr wacher und aufmerksamer Hund, immer 100% bei der Sache mit guter Beobachtungsgabe. Es dauert nicht lang, bis sie ihren Besitzer fast besser kennen als er selbst. Will-to-please – eine der Eigenschaften die den Australian Shepherd auszeichnen. Der sogenannte „Wille zu gefallen“.  Der Aussie möchte es seinem Besitzer recht machen. Bei zu hohem Druck ist er aber, jeder andere Hund auch, schnell überfordert. Will-to-please bedeutet allerdings keinesfalls das der Aussie einem jeden Wunsch von den Lippen abliest, sich immer korrekt verhält und einfach still und brav allen Kommandos folgt. Auch der Aussie ist kein ist blinder Befehlsempfänger,  er hat sich ein Stück eigenständiges „Denken“ und Handeln bewahrt, was für seine Arbeit am Vieh von Nöten war. Hunde mit will-to-please und hoher Lernbereitschaft erziehen sich nicht von selbst. Es wird oft unterschätzt  wie viel Arbeit, Zeit, Geduld und Einfühlungsvermögen dahinter stecken. Es wird noch diskutiert, ob es die Bezeichnung „Wille zu gefallen“ diese Eigenschaft korrekt ausdrückt, oder ob man es nicht besser als „Wille mit dem Menschen zusammenzuarbeiten“ bezeichnen sollte. Ein gewisser Wach- und Schutztrieb ist dem Aussie angeboren und sollte nicht unterschätzt werden. Fremden gegenüber reagieren die meisten Aussies erst einmal reserviert, tauen aber schnell auf. Die Reserviertheit sollte keines Falls mit Ängstlichkeit gleichgesetzt werden. Der Aussie ist ein Arbeitshund, der seinen Anlagen entsprechend gefördert werden will. Das bedeutet anspruchsvolle Beschäftigung bieten zu können. Auslastung sowohl körperlich, als auch (oder vor allem) geistig. Der Aussie will beschäftigt werden und zwar sinnvoll. Stundenlanges Bällchen werfen oder halbe Marathonläufe dienen nicht der Auslastung  sondern bauen Kondition auf. Der Hund wird bald mehr fordern und immer mehr Energie haben, bis sein Besitzer überfordert ist (sein Hund jedoch noch lange nicht genug hat). Oft unterschätzt und doch wichtig: Ruhezeiten – Das ausgleichende Gegenstück der Auslastung! Auf allen Seiten und Beschreibungen über den Aussie findet man Aussagen darüber das Sport, viel Bewegung und Auslastung enorm wichtig ist. Recht haben sie, jedoch darf man bei all dem etwas wichtiges nicht vergessen werden! Ruhephasen und Entspannung als Ausgleich sind genau so wichtig. Gerade für einen arbeitswütigen Hütehund ist das manchmal gar nicht so einfach abzuschalten. Doch selbst der aktivste Hund muss auch mal abschalten können und damit zurecht kommen, dass es auch mal gar nichts zu tun gibt. Kein Hund wird non-stop bei der Arbeit gebraucht oder im Sport geführt. Auch Nichts tun muss gelernt werden. Man sollte ein gesundes, auf den Hund abgestimmtes, Verhältnis zwischen Auslastung (körperlich und geistig) und Entspannung finden. Der Aussie ein Familienhund? So werden es sicher schon einige Aussie-Interessierte in diversen Anzeigen gelesen haben. „Perfekter Familienhund“, aber sehen sie sich mal bei anderen Rassen um, dann wird schnell klar, dass ist ein „Standard Werbespruch“ für alle Rassen. Was ist eigentlich ein Familienhund? Ein Golden Retriever? Nein, zuerst einmal gibt es keine Einteilung „Familienhund“. Kein Hund wird als Familienhund geboren und keine Rasse eignet sich pauschal als reiner Familienhund und kann als generell ‚kinderfreundlich‘ beschrieben werden. Jeder Hund braucht eine artgerechte  Beschäftigung. Es gibt kein „Familientauglichkeits-Gen“. Ob sich ein Hund auch gut in eine Familie einfügt und das Zusammenleben funktioniert, hängt vor allem von Prägung, Sozialisierung, Haltung, Erziehung und Umgang ab. Zu einen der ersten Schritte gehört also auch, sich ehrlich zu überlegen was man diesen Hunden bieten kann und was man erwartet. Passt diese Rasse in unser Leben/unserenAlltag? Der Aussie braucht mehr als nur ein Dasein als Familienhund mit gemütlichen Spaziergängen. Vom Arbeitshund zum Begleit- und Familienhund Immer seltener als Arbeitshund gebraucht, immer öfter als Familienmitglied angeschafft gibt es für den einstigen Arbeitshund Veränderungen an die er sich nun anpassen muss. Festgelegte, genetisch verankerte Verhaltensweisen eines Arbeitshundes kommen in einer anderen Lebenssituation als reiner Familienhund in einen anderen Zusammenhang und können bei falscher Haltung zu Problemen führen. Verhaltensprobleme und Auffälligkeiten nehmen mit zunehmender Popularität des Aussies weiter zu. Hier sind besonders zu nennen: Schnappen, übermäßige Ängstlichkeit und Geräuschempfindlichkeit, Trennungsangst, zerstörerisches Verhalten, Überstimulierung, Dauerstress oder Ersatzbeschäftigungen. Oft resultierend aus Unter- oder Überforderung, ungünstigen Hund-Halter-Kombinationen oder völliges Unverständnis gegenüber der Rasse – nicht zuletzt auch wegen der stark zunehmenden Anzahl unseriöser Züchter. Man muss sich einfach einmal selbst ehrlich die Frage stellen ob man bereit ist, seine Lebensgewohnheiten und seinen Alltag so umzustellen, dass man einem aktiven Hütehund täglich gerecht werden kann.“ (www.aussie.de)
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